Lodging Cube

„Kernstücke“ / Verformungen

1998

Die „Kernstücke“, die aus alten hölzernen Möbeln wie einem Kasten oder einem Sessel gebaut werden, entstehen in einem ähnlichen Prozess wie die „Verformungen“.
Nach dem Vermessen der Objekte werden die Holzteile systematisch zersägt und lose zu einem Kubus zusammengelegt. Sie könnten prinzipiell wieder zu dem ursprünglichen Objekt zusammengeleimt werden. Außer ein wenig Sägemehl geht in diesem Unwandlungsprozess kein Material verloren. Das fertige Objekt enthält kaum Hohlräume mehr und ist zu einer kompakten dreidimensionalen Skulptur geworden.

Heurechen Verformung 2008, Zeichnung

Heurechen vor der Verformung 2008, Leuchtbild

Im Fall des „Lodging Cube“ wird die Komplexität der Verdichtung auf die Spitze getrieben. Nach dem Prinzip der „russischen Puppen“ ist hier eine ganze Zimmereinrichtung in einem Würfel vereinigt worden. Das Material des ehemaligen Schranks nimmt einen Tisch und einen Sessel auf und steht auf einem Bett; dabei ist jedes einzelne Objekt in einer ihm eigenen Struktur geschlichtet und in das andere wiedererkennbar eingefügt. „Kernstücke“ ist ein präziser Begriff für diese Art von Skulptur. Es ist der Aspekt der Nützlichkeit des zugrundeliegenden Objekts, der damit auf den Punkt gebracht wird. Das im Würfel verdichtete Material hat einmal den Luftraum umschlossen, der etwa den Schrank zu einem für die gewünschten Zwecke nützlichen Gegenstand machte.
(Text: Margarete Heck)

Lodging Cube vor der Verformung

Das im Würfel verdichtete Material hat einmal den Luftraum umschlossen, der etwa den Schrank zu einem für die gewünschten Zwecke nützlichen Gegenstand machte.