L’Effet Papillon

Mechanische Landschaften

2010

Der Kurzfilm „L’effet Papillon“ zeigt eine Intervention gegen den ewig gleichen Ablauf der Dinge, im Gletschersee Jäkolsarlon in Island. Gleichzeitig kann diese Arbeit auch als ideale Skulptur gelesen werden, in der alle Aggregatzustände des Materials auf einen Punkt fokussiert sind und die künstlerische Intervention sich nur mehr in einer kurzen Bewegung – einem einzigen Ruderschlag – manifestiert und so aus dem Bild ein Film wird.

Ebenfalls in Island entstanden ist der Kurzfilm „My private Ocean“. Es ist dies ein stiller und ruhiger Film, der die Genauigkeit der Arbeiten Ruschitzkas recht deutlich zur Kenntnis bringt. Es geschieht nicht viel und doch prägt den Film eine eigentümliche Spannung. Wir sehen den Künstler beim Ausheben einer Grube irgendwo – wir wissen, es ist in Island – am Strand. Dann sehen wir ihn, wie er eine Menge mit Wasser gefüllter Handschuhe, die auf einem langen Seil befestigt und aufgefädelt sind, den Strand entlang schleppt. Er kommt bei seiner Grube an und füllt sie mit dem in den Handschuhen transportierten Wasser, das nicht dem Meer entnommen wurde. Es ist ‚Fremdwasser’, wie auch der nun entstehende private Ozean kein zweiter kleine Anleger des Meeres ist. Es ist Ruschitzkas ‚private ocean’, der hier entsteht. Er ist geschaffen, nicht gewachsen, in trotziger Bescheidenheit stellt er sich lakonisch neben das, was wir als Natur zu verstehen gewohnt sind.
(Text: Roman Horak)

My Private Ocean 2008, Video still

My Private Ocean 2008, Video still